„Se non è piccante non è calabrese.”
– Calabresisches Sprichwort
Über die italienische Küche muss nicht viel gesagt werden (tu ich natürlich trotzdem), höchstens davon schwärmen sollte man (tu ich ausführlichst). Es hat schon seinen Grund, dass alle anderen Länder alle anderen Länder ebenso oft in der Gastronomie repräsentieren wie die heimischen, während es in Italien fast nur Italiener gibt und auch die Italiener hier in Freiburg grundsätzlich nur zum Italiener wollen. Ich als lukullischer Genießer des Mediterranen habe mit Tropea auch die geschmackliche Perle des tyrrhenischen Meeres gefunden. Es gibt eine unendliche Auswahl an Restaurants und auf Google-Bewertungen sollte man am besten gar nichts geben – was Touristen mit 5* bewerten, kann bei den Italienern komplett durchfallen, und manche der ersteren Artgenossen mögen das Hofieren der Kellner genießen, ich aber bevorzuge authentisches Gehabe und vor allem: italienisch! Spricht mich von der Seite schon ein lauernder Catcher in der Reihe von Restaurants an, wo er neben einer dreisprachigen Menutafel steht und fragt, wo ich herkomme um mir dann ein paar Brocken meiner Heimatsprache um den Kopf zu werfen, suche ich das Weite. Ich will Sprachbarrieren, ich will Hand und Fuß, ich will ein kommunikatives Abenteuer, nicht das Starbucks der ristorante italiani. Da kann ich ja gleich zu Vapiano. In einer so reichlich restaurantierten Stadt wie Tropea kann man da schonmal das Falsche erwischen. Ist aber nicht schlimm, gehört dazu, aus Fehlern lernt man und solange man hinterher gesund und gesättigt ist, war es kein kompletter Reinfall. Aus Recherchegründen habe ich manche Restaurants mehrfach besucht, denn Pizza und Pasta und Meeresfrüchte sind ganz unterschiedliche Metiers der mediterranischen cucina. Meine Erwartungen waren hoch. Ich wollte Schwertfisch in jeder Variation, cipolle rosse, Pasta con frutti di mare, vongole e/o cozze, und Pizza wie von der Strombolicchio-Ape – Spoiler: an die kommt keiner ran.
Es folgt eine Liste an Dingen, die man meines Erachtens unbedingt probieren sollte, ausnahmsweise beinahe ohne Kommentare und Gelaber, mehr als Appetithäppchen in den Raum geworfen, damit ihr sie mal gehört und auf dem mentalen Menuschirm habt:
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Granita, die italienische Art des Sorbets aber viel besser – @Bar Pepe, Parghelia
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Gelato alla cipolle, definitiv ein Tourigag, schmeckt aber trotzdem
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Biscotti alla mandorle, in allen Variationen. Kekse!!!! -@Café del Corso
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Pesce Spade, egal ob geräuchert, gegrillt, oder mit Paccheri, aber NIE. MIT. PARMESAN.
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’Nduja, diese scharfe Streichwurst, die einfach mega schmeckte
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Cipolle rosse, immer und überall und ganz besonders nidi di cipolla.
Und unbedingt alleine nächtigen!
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Arrancini, frittierte ReismitSchei*-Bällchen, stets mit formaggio und wahlweise ragù, cipolle, ‘nduja oder melanzane -@La Napoli
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Peperoncini, nicht umsonst das “Viagra Calabriens”. Und dann einen G&T calabrese, am besten mit erlesener männlicher Begleitung, dann erfahrt ihr am eigenen Leib, warum es so heißt 🙊🌶 Amore!
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Und zum Dessert:
Tartufo